betriebswirt_des_handwerks

Das Zulieferwesen im Handwerk

Leistungsstarke Zulieferbetriebe sind heute zur Effizienzsteigerung innerhalb der industriellen Werteschöpfung unerlässlich. Ihre Leistungen werden immer komplexer. Immer früher und immer enger erfolgt die Verzahnung von Hersteller und Zulieferer im Produktionsprozess. Trotz Finanzkrise und dem Ausscheiden von Wettbewerbern hat sich der Wettbewerbsdruck für Zulieferbetriebe weiter verschärft. Selbstverständliche Anforderungen an handwerkliche Zulieferbetriebe sind kürzeste Lieferzeiten, Einhaltung strengster Qualitätsstandards, höchste Kosteneffizienz, hohe produktionstechnische Flexibilität sowie eine ausgeprägte Innovationsfähigkeit. Um auf den sich wandelnden Märkten bestehen zu können, müssen handwerkliche Zulieferbetriebe nicht nur moderne Produktionstechnologien einsetzen, sondern auch zeitgemäße Managementmethoden anwenden. Damit Zulieferbetriebe dem starken Anpassungsdruck entsprechen, müssen diese ihren Standort überdenken, die Marktaktivitäten verstärken und den Dienstleistungsgedanken intensivieren.

Zulieferer sind Unternehmen, die einen erheblichen Teil der Aufträge nicht direkt mit dem Endverbraucher abschließen, sondern an einen dem Endverbraucher vorgelagerten Auftraggeber liefern. Zuliefergeschäfte können die Lieferung von Produkten beinhalten oder sich auf die Erbringung einer Dienstleistung beziehen. Natürlich ist auch jede Kombination von Produktlieferung und Dienstleistung denkbar. In der Regel sind einem Zulieferbetrieb weitere handwerkliche und/oder nichthandwerkliche Zulieferer vor- bzw. nachgelagert.

Für Zulieferbetriebe ergeben sich wegen des häufig fehlenden Kontaktes zum Endkunden bzw. Endnutzer ganz besondere Problemstellungen bei der Anbahnung von Geschäftskontakten, bei der technischen und der kaufmännischen Bearbeitung von Angeboten, bei der Abwicklung von Aufträgen und bei der Bearbeitung von Reklamationen. Kritisch sind hier vor allem unterschiedliche Softwareanforderungen bzw. die datentechnische Integration in Prozesse des Auftragsgebers. Weitere Nachteile sind, das Handwerksunternehmen einem meist scheinbar übermächtigen Auftraggeber gegenüberstehen, sie haben wenige Großabnehmer, ein begrenztes Produktportfolio und der Kapitaldienst ist aufgrund der Fremdfinanzierung hoch.

Die meisten Zulieferbetriebe sind längst aus der „Standardproduktion“ herausgewachsen. Sie haben sich zu „Spezialanbietern“ weiterentwickelt. Von diesen Unternehmen gibt es in Deutschland nicht nur eine Handvoll. Schätzungsweise sind 2-3 Prozent des Unternehmensbestandes im Handwerk und somit 20 - 30.000 Handwerksunternehmen als Zulieferer tätig. Zulieferbetriebe aus dem Handwerk bieten neben Zulieferprodukten, Fertigungs-, Montage- und Instandhaltungsleistungen häufig auch komplette Problemlösungen an, die in der Regel auf eigenen Entwicklungsarbeiten beruhen. Zu den typischen Branchen und Gewerken zählen Chirurgietechnik, Elektromaschinenbau und -technik, Glasapparatebau, Kälteanlagenbau, Feinmechanik, Feinoptik, Fernmeldetechnik, Metallverarbeitung, Metallgießer und Modellbauer. Zu den Produkten und Angeboten gehören CAD/CAM - bearbeitete Teile, elektrische Zulieferteile und Bauelemente, (Dünn-) Bleche, Druckgussteile, Gießereiteile, Drucklufttechnik, Hydraulikteile, Halbzeuge, Komponenten, optische Zulieferteile, Schleif- und Drehteile, spanlos bzw. spanend geformte Teile, Schaltanlagen, Schmiedeteile, Sensoren, Teile aus Kunststoff und Gummi, Werkzeuge und Arbeitsmittel. 

Der Zulieferkatalog des Deutschen Handwerks

Der Zulieferkatalog (ZULIKA) erschließt Handwerksunternehmen bundesweit neue Abnehmerkreise in Industrie- und Dienstleistungswirtschaft. Gut 3000 Betriebe sind im Zulieferkatalog des Handwerks recherchierbar. Mit neuen Rubriken und Funktionalitäten richtet sich der Katalog sowohl an industrielle Abnehmer als auch an Handwerker, die selbst Zulieferer und Kooperationspartner suchen. Neben der reinen Produktbeschreibung können Dienstleistungen in Planung und Konstruktion angeboten und besondere Kompetenzen recherchiert werden (z. B. Zertifikate). Der Zulieferkatalog ist mehr als ein elektronisches Nachschlagewerk. Er kann als Kompetenzdatenbank genutzt werden, beispielweise zur Analyse von Angeboten innerhalb einer Branche, um das eigene Produktportfolio sinnvoll zu ergänzen. Größere Firmen aus der Industrie finden schnell ihr „Entwicklungslabor mit angeschlossener Werkstatt“. Denn die Ausstattung der Zulieferbetriebe mit modernen Konstruktionsarbeitsplätzen und CNC-Maschinen ist ebenfalls recherchierbar. Der Zulieferkatalog ist ein Schaufenster für neue Produkte, die auf der Frontseite eingeblendet werden. Er stellt somit eine permanente „Minimesse“ für Produkte und Leistungen der eingetragenen Betriebe dar. Durch professionelle Präsentationen des gelisteten Unternehmens vervielfachen sich so seine Absatzchancchen.

13. Lieferantentag am 19. März 2014 – Die Kontaktbörse für Unternehmen und Zulieferer

Bald ist es wieder soweit und der 13. Lieferantentag steht vor der Tür. Die vergangenen 12 Lieferantentage zeigen, welchen Stellenwert diese in Mecklenburg-Vorpommern einzigartige Veranstaltung bei den Unternehmen hat. Ziel dieser Veranstaltung ist die wirtschaftliche Belebung für Unternehmen, insbesondere aus unserer Region. Die Organisation des Lieferantentages erfolgt durch die Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern, den Bundesverband für Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), der IHK zu Rostock und engagierten Unternehmen aus der Region.

Der Lieferantentag 2014 findet in der Stadthalle Rostock statt, somit ist der benötigte Platzbedarf der ständig wachsenden Aussteller- und Besucherzahlen gesichert. Nutzen Sie als Unternehmen die Chance, sich mit Ihrer Firma und Ihrem Know-how bei dieser Veranstaltung zu präsentieren. Diese Ausstellung zieht jedes Jahr eine große Zahl Fachbesucher an, die den Tag nutzen, persönliche Kontakte zu potentiellen Kunden zu knüpfen. Die Besucher erwartet ein abgerundetes Rahmenprogramm mit interessanten Fachvorträgen.

Viele Handwerksunternehmen unseres Kammerbezirkes zählten in den vergangenen Jahren zu den bisherigen Ausstellern. Diese Unternehmen zogen bisher eine positive Bilanz aus den vorherigen Lieferantentagen und werden am 19.03.2014 erneut dabei sein. Handwerksunternehmen die sich über den Lieferantentag 2014 informieren oder an dieser Veranstaltung als Aussteller bzw. Besucher teilnehmen wollen, können sich an die Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern wenden.

 

 Weitere Informationen und Kontakte für Aussteller und Interessierte gibt es unter http://www.bme.de/Home.43192.0.html

Jan Schallwig

Technischer Berater

Schwaaner Landstraße 8

18055 Rostock

Tel. 0381 4549-165

Fax 0381 4549-167

schallwig.jan--at--hwk-omv.de