2016

Neues Jahr, neue Regeln

Grundfreibetrag

Einkommensteuer-Finanzamt
Der Grundfreibetrag bei der Einkommensteuer steigt um 180 Euro auf 8.652 Euro. Das heißt, es werden bei einem Ledigen erst ab einem zu versteuernden Einkommen von mehr als 8.625 Euro im Jahr Steuern fällig. Bei Ehepaaren oder eingetragenen Lebenspartnern verdoppelt sich der Betrag auf 17.304 Euro.

Freibeträge

Einkommensteuer-Finanzamt
Freibeträge bei der Lohnseuer-Ermäßigung sind zwei Jahre gültig. Erwarten Arbeitnehmer hohe Werbungskosten, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen, können sie beim Finanzamt einen Freibetrag beantragen. Damit wird bereits bei der monatlichen Lohnsteur ein zu hoher Steuerabzug vermieden. Ab 2016 sind diese Freibeträge zwei Jahre gültig. Bisher mussten sie jährlich neu beantragt werden.

Gesetzliche Krankenkassen

krankenversicherung
Auf Arbeitnehmer kommen 2016 höhere Kassenbeiträge zu. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag, den die Arbeitnehmer alleine schultern müssen, steigt um 0,2 Punkte auf durchschnittlich 1,1 Prozent. Damit erhöht sich der durchschnittliche Gesamtbeitrag auf 15,7 Prozent.

Kfz-Steuer

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Reine Elektrofahrzeuge, die ab dem 1. Januar 2016 zugelassen werden, werden laut Steuerzahlerbund für fünf Jahre von der Kfz-Steuer befreit.

IBAN und BIC

SEPA
Verbraucher können nur noch bis zum 1. Februar 2016 weiter ihre Kontonummer und Bankleitzahl für Bankgeschäfte nutzen. Ab dann müssen auch Privatpersonen die internationale Kontonummer Iban (International Bank Account Numer) verwenden. Der Bic hingegen entfällt ab dem 1. Februar komplett. Benötigt wird er nur noch bei Zahlungen außerhalb der EU.

Meister-BAföG

Meister BAföG
Die Zuschüsse für Handwerker während ihrer Fortbildung zum Meister werden nach Angaben der Verbraucherzentralen ab 1. August 2016 angehoben. Die Höchstbeträge zum Unterhalt steigen demnach für Alleinstehende von 697 auf 760 Euro im Monat. Für Verheiratete mit einem Kind klettere der Fördersatz von 1.222 auf 1.238 Euro, bei zwei Kindern von 1.332 auf 1.473 Euro. Für Alleinerziehende werde er von 907 auf 1.003 Euro angehoben; außerdem erhalten sie einen Zuschlag zur Kinderbetreuung von 130 Euro.

Schornsteinfeger

Schornsteinfeger
AMH
Mit Wirkung zum 1. Januar 2016 tritt auch die neue Meisterprüfungsverordnung für Schornsteinfeger in Kraft, die sich stärker auf die Bereiche Energie- und Ressourceneffizienz ausrichtet. mehr

Präventionsgesetz

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Ab 2016 müssen Versicherer mehr Geld für gesundheitsfördernde Maßnahmen ihrer Versicherten in die Hand nehmen. So verlangt es das Präventionsgesetz (Bundesministerium für Gesundheit). Ziel des Gesetzes ist, Krankheiten zu vermeiden, bevor sie entstehen. Dazu will der Gesetzgeber direkt ins Lebensumfeld der Menschen gehen, angefangen bei Kindern in Kindertagesstätten oder Schulen, aber eben auch zu Berufstätigen an ihrem Arbeitsplatz.Besonders im Fokus stehen folgende Bereiche:

  • Diabetes mellitus Typ 2: Erkrankungsrisiko senken, Erkrankte früher erkennen und sie behandeln.
  • Brustkrebs: Mortalität vermindern, Lebensqualität erhöhen
  • Tabakkonsum reduzieren
  • gesund aufwachsen: Lebenskompetenz, Bewegung, Ernährung
  • gesundheitliche Kompetenz erhöhen: Souveränität der Patienten stärken
  • depressive Erkrankungen: verhindern, früh erkennen, nachhaltig behandeln
  • gesund älter werden
  • Alkoholkonsum reduzieren.

Energieeinsparverordnung (EnEV)

Effizienzlabel
Zum 1. Januar 2016 tritt die nächste Stufe der EnEV in Kraft. Bei Neubauten muss auf eine bessere Dämmung und einen niedrigeren Primärenergiebedarf der verwendeten Anlagentechnik geachtet werden. Der Energiebedarf für Heizungsanlagen, Warmwasser und Lüftung muss 25 Prozent niedriger ausfallen als nach den bis zum 31.12.2015 geltenden Vorgaben. Die Wärmedämmung des Gebäudes muss um 20 Prozent verbessert werden. Voraussetzung ist, dass der Bauantrag bzw. die Bauanzeige ab dem 01. Januar 2016 eingereicht bzw. gestellt wird. Ist ein solcher Antrag oder eine Anzeige nicht notwendig, ist das Datum des Ausführungsbeginns maßgebend.

Effizienzlabel

Effizienzlabel
Neue Heizgeräte müssen schon seit vergangenem September das EU-Energielabel tragen - ähnlich wie Waschmaschinen. Ergänzt wird diese laut Verbraucherzentralen vom 1. Januar 2016 an durch eine eigene Kennzeichnung für Heizungsgeräte im Bestand, das "Nationale Effizienzlabel für Altgeräte". Schritt für Schritt sollen ab 2016 alle Heizkessel, die älter als 15 Jahre sind, gekennzeichnet werden, zum Beispiel von einem Energieberater oder dem Schornsteinfeger.Die Durchführung des Heizungschecks wird wahrscheinlich mit bis zu 80 Euro bezuschusst. Die erfassten Daten sollen mitsamt Unterschrift des Kunden online an das Bafa übermittelt werden. Damit eine Datenübertragung ermöglicht wird, muss der Fachhandwerker eine entsprechende Qualifikation nachweisen, auf deren Grundlage er dann eine Kennziffer zur Datenübertragung erhält.

KfW-Förderkredite

GEB
Ab 1. April können laut Verbraucherzentralen Bauherren für energieeffiziente Neubauten doppelt so hohe Förderkredite bei der KfW aufnehmen wie bisher: Statt bei 50.000 Euro liege die Obergrenze dann bei 100.000 Euro pro Wohneinheit. Gewährt würden diese Förderungen dann aber nur noch für Neubauten, die mindestens dem Standard "KfW-Effizienzhaus-55" entsprechen. Das bedeutet, ihr Energiebedarf darf höchstens bei 55 Prozent der bis Ende 2015 zulässigen Höchstwerte liegen.

Grenzbeträge für Buchführungspflichten

Einkommensteuer-Finanzamt
Zum 1. Januar 2016 werden die Grenzbeträge für Buchführungspflichten im Handelsgesetzbuch und in der Abgabenordnung angehoben. Dadurch wird eine größere Zahl von kleinen Unternehmen als bislang von der Buchführungspflicht befreit und damit von unnötiger Bürokratie entlastet. Für Umsätze pro Geschäfts-/Wirtschaftsjahr gilt nunmehr ein Schwellenwert von mehr als 600.000 Euro (bislang 500.000 Euro) und für Gewinne aus Gewerbebetrieb/Land- und Forstwirtschaft pro Wirtschaftsjahr gilt ein Schwellenwert von mehr als 60.000 Euro (bislang 50.000 Euro).

Mindestlohn

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Zum 1. Januar 2016 treten in einigen Branchen höhere Mindestlöhne in Kraft, zum Beispiel in der Abfallwirtschaft, für Dachdecker und Beschäftigte in der Aus- und Weiterbildung. In Deutschland gilt seit dem 1. Januar 2015 ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro brutto je Zeitstunde.Branchenübersicht Mindestlohn

Vereinfachung beim Kurzarbeitergeld

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Ab 2016 kann die Bundesagentur für Arbeit das konjunkturelle Kurzarbeitergeld bis zu zwölf Monate gewähren. Das ist jetzt gesetzlich geregelt. In den vergangenen 35 Jahren war das Kurzarbeitergeld auf sechs Monate befristet und wurde jeweils durch Verordnungen verlängert.Kurzarbeitergeld

Hilfen bei der Ausbildung von Flüchtlingen

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Junge asylberechtigte und geduldete Flüchtlinge können ab Januar 2016 schon nach 15 Monaten Aufenthalt - statt bisher vier Jahren - BAföG oder Berufsausbildungsbeihilfe beantragen. Ursprünglich war die Reduzierung der Frist im Zuge der BAföG-Reform zum 1. August 2016 geplant. Sie wird auf den 1. Januar 2016 vorgezogen, um Flüchtlinge schneller in Ausbildung zu bringen. BAföG FlüchtlingeEbenfalls ab Januar 2016 können Flüchtlinge bei einer dualen Berufsausbildung mit Assistierter Ausbildung, ausbildungsbegleitenden Hilfen und mit Berufsausbildungsbeihilfe unterstützt werden. Auch hier ist Voraussetzung, dass sie seit 15 Monaten in Deutschland sind. Ausbildung Flüchtlinge

Deutsche Post

briefporto
Vom 1. Januar 2016 an müssen sich Verbraucher in Deutschland erneut an höhere Briefpreise und neue Briefmarken gewöhnen. Es steigen unter anderem das Briefporto für den Standardbrief (bis 20 Gramm) von 62 Cent auf 70 Cent und der Maxibrief (bis 1.000 Gramm) von 2,40 auf 2,60 Euro. Ein Einschreiben innerhalb Deutschlands und ins Ausland wird künftig 2,50 Euro kosten.

Die Deutsche Post ersetzt Infopost durch DIALOGPOST Sendungen. Detaillierte Informationen hierzu finden Sie auf der Webseite der Deutschen Post AG.