Standpunkt

Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern zum Diesel-Gipfel

Die Handwerkskammer begrüßt grundsätzlich, dass die Nachrüstungen der Diesel-Fahrzeuge nicht auf Kosten der Verbraucher durchgeführt werden sollen und spricht sich zugleich vehement gegen ein Diesel-Fahrverbot in Großstädten aus. Die Handwerker könnten mit ihren rollenden Werkstätten und Lieferfahrzeugen nicht mehr alle Kunden versorgen. Wichtige Versorgungsleistungen des Handwerks im Nahversorgungs- und Gesundheitsbereich könnten beeinträchtigt werden.

Zudem hätte dies eine Verlagerung des Verkehrs in andere der Innenstadt nahegelegenen Regionen zur Folge und würde insgesamt die Emissionswerte nicht verbessern. Fuhrparks der Handwerksunternehmen bestehen zu ca. 80 Prozent aus Dieselfahrzeugen. Noch gibt es keinem ausreichenden und alltagstauglichen Alternativen zum kompletten Verzicht auf Dieseltechnologie.

Dazu der Präsident der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern, Axel Hochschild:

"Die Verbraucher und die Handwerksbetriebe brauchen Sicherheit. Versäumnisse der Industrie und Politik dürfen auf keinen Fall auf den Schultern der kleinen und mittleren Unternehmen ausgetragen werden. Die Handwerksunternehmer haben die Dieselfahrzeuge in dem Vertrauen gekauft, dass diese den neuesten technologischen und umweltgerechten Anforderungen entsprechen. Um die Planungs- und Investitionssicherheit wieder herzustellen, muss die Industrie dringend Lösungen und die Garantie der Einsetzbarkeit eines Fahrzeugs für die übliche Nutzungsdauer eines Fahrzeugs geben. Dazu gehören kostenfreie Software-Updates, Nachrüstungen sowie die Schaffung alternativer und innovativer Antriebssysteme. Von der Industrie und Politik erwarten wir Ehrlichkeit, Transparenz und durchgängige und praxistaugliche Kontrollmechanismen."