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Statement des Präsidenten der Handwerkskammer OMV Axel Hochschild zum Vorschlag der 4-Tage Arbeitswoche4-Tage Arbeitswoche im Handwerk undenkbar

Auf den Vorschlag zur Einführung einer 4-Tage-Arbeitswoche und die damit verbundenen staatlichen Subventionen reagiert der Präsident der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern Axel Hochschild mit Unverständnis: „Damit würde zum einen der Staat in wirtschaftliche Belange - wie die Arbeitszeit - eingreifen, die u.a. durch die Tarifparteien geregelt sind. Zum anderen bedeutet weniger Arbeit, Reduzierung der Produktion und somit weniger Steuereinnahmen. Die Politiker, die beispielsweise 1/5 weniger Arbeitszeit vorschlagen, müssten dann u.a. auch mit einem 20-prozentigem Rückgang der Dienstleistungen und gleichzeitig mit einer Verteuerung dieser Leistungen rechnen. Im Handwerk undenkbar. Was wäre, wenn der Bäcker – z.B. als Versorger im ländlichen Raum – am Freitag sein Geschäft nicht öffnet, die Kunden beim Optiker oder Friseur vor verschlossenen Türen stehen und der SHK-Handwerker keine Notreparatur ausführt?!“ Gerade das Nahrungsmittelhandwerk trägt z.B. auch an den Wochenenden zur Versorgung mit frischen Produkten bei.

Ein künstliches Einbremsen der insgesamt wieder anlaufenden Produktion in Coronazeiten würde die wirtschaftliche Krise verstärken. Auch die mit dem Fachkräftemangel verbundenen Probleme wie längere Wartezeiten für die Kunden würden sich mit einer kürzeren Arbeitswoche verfestigen. Nach den Worten von Präsident Hochschild könne ohnehin jeder Arbeitnehmer mit seinem Arbeitgeber kürzere Arbeitszeiten vereinbaren.

Mit einer durchschnittlichen Arbeitswoche von 41,2 Stunden liege Deutschland zudem unter dem EU-Durchschnitt (41,3 Std.).

„Gerade das Handwerk wird aufgrund seiner Flexibilität geschätzt. Dies betrifft auch die Gestaltung der Arbeitszeiten. Hier gibt es vielfältige familienfreundliche Modelle, die in jedem Unternehmen anders gestaltet werden können. Deshalb sollte sich die Politik mit Vorschlägen wie einer 4-Tage-Woche zurückhalten“, betont Axel Hochschild.

Mit 12,4 Handwerksbetrieben je 1.000 Einwohner in Mecklenburg-Vorpommern wird der deutsche Durchschnitt von 11,8 Betrieben pro 1.000 Einwohnern deutlich übertroffen. Damit sind die Handwerksbetriebe nicht nur Dienstleister, sondern bieten landesweit zugleich 112.000 Beschäftigten und 5.061 Lehrlingen eine berufliche und soziale Perspektive.



Axel Hochschild, Präsident der Handwerkskammer OMV
HWK OMV
Axel Hochschild, Präsident der Handwerkskammer OMV



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