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Fachlichen Nachwuchs im Handwerk sichern


Rostock, 02.04.2009


Die Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern appellieren an die Handwerksunternehmen des Landes, in ihrem Ausbildungsengagement nicht nachzulassen, um den Fachkräftenachwuchs zu sichern. Bundesweit verließen 2008 rund 32 300 Jugendliche weniger die allgemeinbildenden Schulen als 2007. Dies zeigt sich auch auf dem Ausbildungsmarkt. Der aktuelle Berufsbildungsbericht des Bundesbildungsministeriums verdeutlicht, dass bereits 2008 in den neuen Bundesländern in allen Bereichen die Bewerberzahlen gesunken sind, die Anzahl der Ausbildungsverträge sank hier um neun Prozent.
In Mecklenburg-Vorpommern wurden 2008 im Handwerk insgesamt 2602 Berufsausbildungsverträge für betriebliche Ausbildungsplätze abgeschlossen und damit 15 Prozent weniger als im Vorjahr. Dazu Claudia Alder, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in MV: "Das Handwerk ist mit mehr als 100 Ausbildungsberufen der vielseitigste Wirtschaftsbereich. Viele Handwerksunternehmen mussten bereits 2008 erfahren, dass sie für attraktive Lehrstellenangebote wie im Elektrobereich keine geeigneten Bewerber gefunden haben. Dies liegt zum einen an der zurück gehenden Anzahl an Lehrstellenbewerbern, aber auch an der oft fehlenden Ausbildungsreife der Jugendlichen."
Nachholbedarf sieht die Geschäftsführerin auch in der Bereitstellung von Lehrstellen für Mädchen und damit Gewinnung von weiblichen Nachwuchskräften. So sind laut Bildungsbericht die Frauen nicht nur in der dualen Berufsausbildung in geringerem Maße vertreten, sie konzentrieren sich auch auf weniger Ausbildungsberufe: 75,8 Prozent aller weiblichen Ausbildungsanfänger waren in nur 25 Berufen vertreten. "Deshalb sollte auch der Girl´s Day am 23. April von den Unternehmen verstärkt genutzt werden, um den weiblichen Schulabgängern Berufsprofile - vor allem in technischen Berufen - vorzustellen und Mädchen die Gelegenheit gegeben wird, ihre Fertigkeiten in der Praxis zu testen. Die Bildungsstätten der Handwerkskammern in Rostock, Neubrandenburg und Schwerin öffnen an diesem Tag ebenfalls ihre Werkstätten, so dass sich die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung der Ausbilder vom Tischler bis zum Maler- und Lackiererhandwerk ausprobieren können."