Treffen mit MdB in Berlin
HWK OM-V

Handwerkskammern machen Druck in Berlin

Kammerspitzen sprechen mit Bundestagsabgeordneten aus MV



Heute besuchten die ehren- und hauptamtlichen Spitzen der beiden Handwerkskammern des Landes Bundestagsabgeordnete der Regierungsfaktionen aus Mecklenburg-Vorpommern in Berlin. Die Präsidenten und Vizepräsidenten der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite sowie die Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammern Ostmecklenburg-Vorpommern und Schwerin trafen sich im Deutschen Bundestag mit Frank Junge, Katrin Zschau, Erik von Malottki und Johannes Arlt von der SPD und mit Claudia Müller von Bündnis90/Grüne.

Im Mittelpunkt der Gespräche standen die aktuelle Energiekrise und die damit verbundenen Risiken für die Handwerksbetriebe im Land.

Präsident Axel Hochschild (Ostmecklenburg-Vorpommern) und Präsident Uwe Lange (Schwerin) machten deutlich: „Wir machen weiter Druck. Auch wenn sich die Bundesregierung auf eine Energiepreisbremse und auf den Wegfall der Gasumlage verständigt hat, dauert uns die konkrete Umsetzung viel zu lange. Das Handwerk hat diese Maßnahmen bereits vor vielen Wochen gefordert, um eine akute Existenzgefährdung vieler Betriebe abzuwehren". Der Vorschlag der Expertenkomission greife zu kurz, da nur von einem Gaspreisdeckel und nicht von einem Energiedeckel die Rede ist. Hinzu kommt, dass der Zeitpunkt März 2023 für Unternehmen und Verbraucher viel zu spät kommt. Es muss jetzt schnell gehandelt werden. „Entlastung brauchen unsere Betriebe und die Beschäftigten JETZT“, so die Präsidenten.

Teil des wirtschaftlichen Abwehrschirms ist auch eine Strompreisbremse. Auf EU-Ebene sollte deshalb auch die Einführung einer temporären Erlösobergrenze für Stromerzeuger unterstützt werden. Denn Energieversorger fordern von Unternehmen teilweise schon in Vorkasse bis zu 50 Prozent des Jahresverbrauchs bei Strom und Gas. „Ohne Rücklagen führt dies viele Betriebe in Existenzsorgen“, so die Kammervertreter.

Mecklenburg-Vorpommern gehört darüber hinaus zu den Ländern mit den höchsten Netzentgelten, die von der hiesigen Bevölkerung und den Unternehmen zu tragen sind. Hier erwarte man eine Neugestaltung, um zu einer faireren Verteilung der Netzkosten zu kommen.

Die Handwerksvertreter forderten zudem, dass bei den Stützungsmaßnahmen Klein- und Kleinstbetriebe nicht durch das Raster fallen dürfen. Schon die Pandemiezeit habe gezeigt, dass die meisten Gewerke des Handwerks systemrelevant sind. Die Versorgungsstrukturen dürfen vor allem auch in ländlichen Regionen nicht gefährdet werden.