Mit "Einheitlichem Ansprechpartner" als virtuelle Dienstleistung der Handwerkskammer zum Bürokratieabbau


Rostock, 8. September 2009



Die Handwerkskammern des Landes Mecklenburg-Vorpommern begrüßen die Kabinettsentscheidung im Rahmen der EG - Dienstleistungsrichtlinie zum "Einheitlichen Ansprechpartner" (EA). Die EA - Ansiedlung bei den Wirtschaftskammern ermöglicht Wirtschaftsnähe, Planungssicherheit und erhöht das gemeinsame Leistungspotenzial der Wirtschaftskammern, die eng mit den Behörden und Dienstleistern im Land zusammen arbeiten.

Dazu Claudia Alder, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern: "Die Existenzgründungsberatung ist eine originäre Aufgabe der Wirtschaftskammern, die Übertragung des EA bei diesen somit eine richtige Entscheidung. Die Handwerkskammern haben bereits gute technische Voraussetzungen für die praktische Umsetzung des EA als neue virtuelle Dienstleistung für in- und ausländische Unternehmer durch die Startercenter. Mit dem Einheitlichen Ansprechpartner als zentrale Anlaufstelle für Existenzgründer und Betriebsnachfolger werden Handwerker elektronisch von der Planung bis zur Gründung des Unternehmens kompetent begleitet. Dies erfolgt mit Hilfe eines internetgestützten Service zur Erledigung aller Gründungsformalitäten. Dazu werden die erforderlichen Daten in ein sogenanntes Metaformular eingegeben, aus dem automatisch alle weiteren Formulare für die entsprechenden Behörden erstellt werden. Diese müssen dann nur durch den Existenzgründer ausgedruckt, unterschrieben und versandt werden. "Damit entfällt das zeitintensive manuelle Ausfüllen von bis zu 20 Formularen mit rund 900 Fragen und das Anlaufen von durchschnittlich zehn verschiedenen Behörden.

Durch den neuen, innovativen Service der Handwerkskammern wird der Aufwand für die bei einer Existenzgründung notwendigen Behördenformalitäten jetzt um bis zu zwei Drittel reduziert, die Bürokratie damit deutlich abgebaut. Die Genehmigungen erfolgen somit nur noch über eine Stelle - einen Ansprechpartner - die Wirtschaftskammern.
Bei diesem elektronischen Service arbeiten Betriebsberatung und Handwerksrolle, aber auch die Bildung für weiterführende Angebote an die Handwerker eng zusammen.

Mit dem EA wird ein Meilenstein für den Aufbau und Ausbau eines e-Government gelegt.

Deshalb wird mit einem bundesweiten Forschungsvorhaben "Kommunales E-Government und Handwerk", das von der Bundesregierung unterstützt wird, die Interaktion zwischen Handwerk und Kommunen durch e-Government-Lösungen effizienter gestaltet, Prozesse optimiert und modernisiert. Die Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern begleitet deshalb aktiv dieses Projekt,

dessen Inhalte im Zusammenhang stehen mit:
  • der Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie (EG-DLR)
  • der Implementierung einer gesicherten elektronischen Kommunikation und
  • dem Aufbau von Prozessketten zwischen der öffentlichen Verwaltung und Unternehmen.

Die Handwerkskammern bieten somit eine Dienstleistung der Zukunft im Zeitalter der Zertifizierung und der Datenautobahnen an.

Mecklenburg-Vorpommern gehört damit zu den bundesweiten Vorreitern bei der Umsetzung der EG - Dienstleistungsrichtlinie.