Tischler
AMH

Umfrage zum Thema "Ausbildungssituation im Handwerk"

Rostock, 20. April 2009



Die Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern führte jetzt eine Umfrage zum Thema

"Ausbildungssituation im Handwerk" durch*.


Ziel dieser Umfrage ist, vor dem Hintergrund der derzeitigen wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung eine Einschätzung der Handwerksbetriebe zur aktuellen Ausbildungsmarktsituation zu erhalten.


"Für die regionalen Handwerksunternehmen ist bei der Ausbildungsentscheidung vor allem die derzeitige wirtschaftliche Situation relevant, die bei vielen Betrieben zur Verunsicherung und Zurückhaltung auf dem Ausbildungsmarkt führt. Dies betrifft vor allem die kleineren Betriebe. Zugleich wird aber auch deutlich, dass aufgrund der demografischen Entwicklung die Sicherung des fachlichen Nachwuchses für Handwerksunternehmen an Bedeutung gewinnt, so dass vor allem die größeren Betriebe zunehmend Lehrlinge einstellen", so Claudia Alder, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern.

Im März 2009 bildete rund ein Drittel der befragten Handwerksunternehmen - im Durchschnitt 3,4 Lehrlinge pro Betrieb - aus. In vielen handwerklichen Betrieben, die im mehrjährigen Abstand ausbilden, haben jedoch Auszubildende gerade ausgelernt und die Lehrstellen sind noch nicht neu besetzt worden. Auch die derzeit schwierige wirtschaftliche Situation wirkte sich bereits negativ auf das Einstellungsverhalten der Unternehmen für 2008/ 2009 aus.


Gleichzeitig ist das Umfrageergebnis ein Spiegelbild der Betriebsstruktur, so nimmt mit ansteigender Betriebsgröße auch die Anzahl der derzeit ausbildenden Unternehmen zu: bilden in den kleinen Betrieben (bis zu 4 Beschäftigten) rund 10 Prozent der Befragten aus, so bildet bei den größeren Unternehmen mehr als jeder zweite aus (58,8 Prozent), in den mehr als 50 Mitarbeiter starken Unternehmen sind es sogar 84,4 Prozent.

Differenziert nach Handwerksgruppen meldeten im Ausbaugewerbe mit 68 Betrieben (31,1 Prozent) die meisten im Gesamthandwerk ausbildenden Unternehmen. Mit Abstand folgen gleichauf das Bauhauptgewerbe und die Handwerke des gewerblichen Bedarfs wie Metallbauer und Landmaschinenmechaniker mit je 38 ausbildenden Betrieben (je 17,4 Prozent) sowie das Kfz-Gewerbe mit 37 Betrieben (16,9 Prozent). Das Friseurhandwerk meldete die höchste Anzahl an Lehrlingen.

Auf die Frage "Wie viele Auszubildende hatten Sie im Vorjahr (März 2008) gegenüber heute?" gab mehr als ein Drittel der großen Unternehmen (37 Prozent) an, in diesem Jahr mehr fachliche Nachwuchskräfte auszubilden, in den Kleinstunternehmen waren es hingegen 2,6 Prozent. Das Gros aller Betriebe (68 Prozent) gab eine gleich bleibende Lehrlingsanzahl an.

Mit zunehmenden Einstellungen im Herbst dieses Jahres rechnen u.a. die Metallbauer, das Nahrungsmittelhandwerk und das Gesundheitsgewerbe. Überdurchschnittlich weniger Lehrlinge planen Gewerke wie Maurer/ Betonbauer, Elektrotechniker, Tischler oder Kfz-Techniker.

Insgesamt werden derzeit 5944 Lehrlinge im Bereich der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern ausgebildet.



*An der Umfrage beteiligten sich insgesamt 580 Handwerksbetriebe mit 9066 Beschäftigten.