HWK OM-V
Thorsten Ries (HGF IHK zu Rostock), Klaus-Jürgen Strupp (Präsident IHK zu Rostock), Manuela Schwesig (Ministerpräsidentin MV), Susann Baltzer (GF Unternehmerverband Rostock-Mittleres Mecklenburg e.V.), Axel Hochschild (Präsident HWK Ostmecklenburg-Vorpommern), Frank Haacker (Präsident Unternehmerverband Rostock-Mittleres Mecklenburg e.V.), Jens-Uwe Hopf (HGF HWK Ostmecklenburg-Vorpommern)

11. August 2022Hanse Sail Business Forum

Beim heutigen Hanse Sail Busines Forum (HSBF) tauschten sich in der StadtHalle Rostock rund 200 Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Vertreter aus Politik und Wissenschaft zum Thema „Klimaneutral und gestärkt in die Zukunft - Wie der wirtschaftliche Wandel gelingen kann“ aus.

Dazu begrüßte der Initiativkreis Wirtschaft - bestehend aus der Industrie- und Handelskammer zu Rostock (IHK), der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern (HWK) und dem Unternehmerverband Rostock-Mittleres Mecklenburg (UV) sowie dem Enterprise Europe Network (EEN) Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, die das Forum mit einem Grußwort zum Thema „Klima- und Energieneutralität“ eröffnete.

„Die regionale Wirtschaft steht hinter den ambitionierten politischen Zielen nachhaltiger Energie- und Effizienzmaßnahmen und ist zudem Ausrüster dieser Wende. Mit Blick auf die Energieversorgung erwarten die Unternehmen ideologiefreie, technologieoffene und pragmatische Lösungen sowie Planungssicherheit“, so die Vertreter der Wirtschaft. Mit Blick auf die derzeit vielen ineinandergreifenden Krisen muss die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen wieder stabilisiert werden. Dazu gehört eine zuverlässige und wettbewerbsfähige Rohstoff- und Energieversorgung als Basis für den Wirtschaftsstandort. „Gerade in den ländlichen Regionen müssen die systemrelevanten Versorgungsunternehmen wie aus der Lebensmittelbranche ausreichend mit Energie versorgt werden. Mehrkosten der Energieanbieter dürfen nicht an die regionalen Betriebe 1:1 weitergegeben werden“, so Präsident Axel Hochschild von der Handwerkskammer.

Klaus-Jürgen Strupp, Präsident der IHK zu Rostock, wies darauf hin: „Ich kenne keine Unternehmerin und keinen Unternehmer, die oder der bestreiten würde, dass Ökonomie und Ökologie gut zueinander passen und sich auch miteinander vereinbaren lassen. Doch wir müssen auch realistisch und vorausschauend agieren. Dazu gehört auch, dass Energie sicher und bezahlbar verfügbar sein muss!“

„Rostock und die Hanse Sail gehören zusammen wie die Ostsee und die Tradition der Hanse. Hier findet der Austausch zu aktuellen Themen statt, die weit über die Ländergrenzen hinaus relevant sind. Unternehmerinnen und Unternehmer nehmen auch praktische Erfahrungen von Best Practice Beispielen mit“, so Präsident Frank Haacker vom UV.

HWK OM-V
Jens-Uwe Hopf (HGF HWK Ostmecklenburg-Vorpommern), Klaus-Jürgen Strupp (Präsident IHK zu Rostock), Axel Hochschild (Präsident HWK Ostmecklenburg-Vorpommern), Frank Haacker (Präsident Unternehmerverband Rostock-Mittleres Mecklenburg e.V.)

Die Abschaffung der EEG-Umlage zum 1. Juli 2022 sowie das Energiekostendämpfungsprogramm sind wichtige Entlastungsmaßnahmen, der weitere Schritte wie die Senkung von Strom- und Energiesteuern auf die europäisch zulässigen Mindestsätze oder das Aussetzen der neuen CO2-Bepreisung folgen sollten. Mit Unverständnis reagierten die Teilnehmer des Forums auf die beschlossene Absenkung der Fördermaßnahmen zur energetischen Sanierung, bieten sich doch hier große Potentiale für weitreichende Energieeinsparungen.
Die Wirtschaftsvertreter forderten zudem den Ausbau der Infrastruktur und Verkehrswege. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Stromnetze müsse weiter synchronisiert vorangebracht werden. Bei der Umrüstung der Häfen als Grundlage für den Ausbau der Import- und Lagerinfrastruktur für Energieträger wie Flüssigerdgas (LNG), Erdöl und Kohle müsse das Tempo weiter erhöht werden. Außerdem dürfe der Grean Deal der EU nicht zu einer weiteren Bürokratiebelastung für die Unternehmen führen.

Die Vertreter des Initiativkreises Wirtschaft und die teilnehmenden Unternehmer waren sich einig, dass die ganzheitliche fachliche Qualifikation dringend benötigter Fachkräfte verstärkt im Fokus des gemeinsamen Handelns stehen muss. Schnelle und punktuelle Schulungszertifizierungsmodelle sollten dabei nicht im Vordergrund stehen.

Die Berater der IHK, HWK und des UV stehen den Mitgliedsbetrieben beim Ausloten von Energiesparmöglichkeiten bis zu Investitionen in neue energieeffiziente Anlagen zur Seite. Energiekosten machen rund 10 Prozent der gesamten Produktionskosten eines Unternehmens aus – bei produzierenden Unternehmen wie bei der Metallverarbeitung sind es deutlich mehr.