Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern würdigt Aktive zum Tag des EhrenamtesTag des Ehrenamtes

Mit einer Feierstunde würdigte die Handwerkskammer (HWK) Ostmecklenburg-Vorpommern in Waren (Müritz) rund 120 Ehrenamtsträger zum „Tag des Ehrenamtes“. „Ein Ehrenamt im Handwerk bietet die Chance, Rahmenbedingungen für das Handwerk mitzugestalten und Einfluss auf die weitere Entwicklung der Zivilgesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern zu nehmen. Allen Aktiven gilt hoher Respekt und Dank für ihre fachlichen und zeitlichen Engagements zum Wohle des Handwerks und weit darüber hinaus. Wir alle müssen den sich gerade rasant vollziehenden Generationenwechsel im Ehrenamt ernst nehmen und klug begleiten. Es ist an der Zeit, ein flächendeckendes Netzwerk von jungen und erfahrenen Handwerkern im Ehrenamt zu schaffen. Das Ehrenamt ist ein Rettungsanker unserer Demokratie“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.

Ehrenamt auch in Coronazeiten ausüben

Im gesamten Bezirk der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern gibt es etwa 1.300 ehrenamtliche Handwerker, die beispielsweise als Obermeister, Mitglieder von Prüfungsausschüssen und Vollversammlungsmitglieder aktiv sind. Das entspricht einem Anteil von rund 2,1 Prozent der etwa 60.500 Beschäftigten in der Region. Die Handwerkskammern Bremen, Flensburg, Hamburg, Lübeck, Ostmecklenburg-Vorpommern, Braunschweig-Lüneburg-Stade und Schwerin haben in einem Gemeinschaftsprojekt die „Akademie des Ehrenamtes“ gegründet. Ziel ist, Ehrenamtliche über Fortbildungsangebote zielgenau zu qualifizieren. Kurse beispielsweise in Rhetorik, Konflikttraining und Zeitmanagement unterstützen die Ehrenamtsträger bei ihrer Tätigkeit. Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph verwies darauf, auch in Zeiten der Corona-Pandemie ehrenamtliche Tätigkeiten weiter auszuüben: „Hinter jedem Ehrenamtler, jeder Ehrenamtlerin steht eine Unternehmerin oder ein Unternehmer, eine Arbeitnehmerin oder ein Arbeitnehmer, die bzw. der in diesen besonderen Zeiten in den jeweiligen Haupttätigkeiten noch mehr leisten als schon zuvor. Da bleibt weniger Zeit für ehrenamtliche Verpflichtungen. Die Auswirkungen für die Selbstverwaltung des Handwerks wären jedoch fatal, wenn das Ehrenamt ausfällt. Prüfungen im Rahmen der Berufsausbildung und der Weiterbildung, satzungsrelevante Zusammenkünfte, Ausschusssitzungen und vieles mehr dürfen dem SARS-CoV 2 Virus nicht zum Opfer fallen. Und genau das passiert auch nicht. Dafür steht das Ehrenamt auch im Kammerbezirk Ostmecklenburg-Vorpommern. Dafür danke ich allen Aktiven von Herzen“, so Dr. Rudolph weiter.

Axel Hochschild, Präsident der Handwerkskammer Ostmecklenburg–Vorpommern ergänzte: „Das Ehrenamt ist die DNA für das Wirtschaftsleben im Handwerk. Und diese enthält zugleich das jahrhundertealte Erbgut des Handwerks. Das deutsche Handwerk ist seit Jahrhunderten geprägt von der handwerklichen Selbstverwaltung. Und damit organisiert sich das Handwerk selbst. Diese Botschaft richten wir auch an unsere jungen Handwerkerinnen und Handwerker. Wir freuen uns, dass bereits viele Azubis in den Sportvereinen, bei der Freiwilligen Feuerwehr oder in den Kirchgemeinden aktiv sind. Auch in den Innungen und Gremien der Handwerksorganisationen brauchen wir junge motivierte und fachlich versierte junge Handwerkerinnen und Handwerker.“

Ehrennadeln der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern verliehen

13 Handwerksmeister wurden im Rahmen der Feierstunde gesondert ausgezeichnet. Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph gratulierte allen Geehrten: „Ohne die Ehrenämtler wären viele Dinge im Handwerk nicht umsetzbar. Alle Engagierten geben Wissen, Zeit und Energie, um sich für die Belange des Handwerks einzusetzen. Die Träger der Ehrennadeln sind wertvolle und kompetente Ansprechpartner für das Handwerk, die Politik und die Gesellschaft. Ich zolle uneingeschränkt meinen Respekt“, so Rudolph abschließend.

Eine Ehrennadel in Gold (für eine mindestens 15-jährige ehrenamtliche Tätigkeit und herausragende Verdienste in Ehrenämtern der handwerklichen Organisation) der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern erhielt:

• Friedrich-Karl Felgenhauer aus Zansebuhr (Gemeinde Niepars) für seine Tätigkeiten als Obermeister der Tischlerinnung Nordvorpommern-Stralsund und Mitglied im Vorstand der Kreishandwerkerschaft sowie als Vorsitzender im Versorgungswerk der Kreishandwerkerschaft.

Eine Ehrennadel in Silber (für eine mindestens 10-jährige ehrenamtliche Tätigkeit und besondere Verdienste in Ehrenämtern der handwerklichen Organisation) der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern erhielten:

• Handwerksmeister Jens Cordes - Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Kreishandwerkerschaften; langjähriger Kreishandwerksmeister der heutigen Kreishandwerkerschaft Mecklenburgische Seenplatte; stellv. Landesinnungsmeister im Fachverband des SHK-Handwerks; Obermeister der Ofen- und Luftheizungsbauerinnung Meckl. Schweiz
• Reinhard Eichhorst - Gründungsmitglied der heutigen Elektro-Innung Ostvorpommern
• Thomas Heick - Obermeister der Dachdecker-Innung Vorpommern-Ost; Vorstand in der Kreishandwerkerschaft Rügen-Stralsund-Nordvorpommern
• Reiko Kallis - Meisterprüfungsausschuss im Kfz-Handwerk;  Vorsitzender des Fortbildungsprüfungsausschusses „Geprüfte/r Kfz-Servicetechniker/-in“
• Handwerksmeister Uwe Lehmkuhl - Vollversammlungsmitglied und Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses der Handwerkskammer; Vorstand der Kreishandwerkerschaft Rostock-Bad Doberan; Obermeister der Elektro-Innung Ostseeküste - Mitte; Vorstandsmitglied des Landesinnungsverbandes für Elektro- und Informationstechnische Handwerke
• Handwerksmeister Thomas Müller – war Landesinnungsmeister des Bäcker- und Konditorenhandwerks bzw. Vorstandsmitglied des Zentralverbandes seines Gewerkes; war im Mittelstandsbeirat des Wirtschaftsministeriums und im Wirtschaftsverband des Landes
• Hans-Peter Wenzel - Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses im Boots- und Schiffbauerhandwerk.

Eine Ehrennadel in Bronze (für eine mindestens 5-jährige ehrenamtliche Tätigkeit und herausragende Verdienste in Ehrenämtern der handwerklichen Organisation) der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern erhielten:

• Norbert Daemel - seit 2000 in den Meisterprüfungsausschüssen Maurer und Betonbauer sowie Zimmerer tätig, von 2015 bis 2019 stellv. Vorsitzender im Meisterprüfungsausschuss Maurer und Betonbauer
• Klaus-Dieter Kootz - von 2012 bis 2017 Vorstandsmitglied der Metallbauer-Innung Müritz-Demmin
• Thorsten Lukas - Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses Installateur- und Heizungsbauerhandwerk, Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses Elektrotechnik
• Gerald Rusch - seit 2009 Obermeister der Innung Sanitär-Heizung-Klima Uecker-Randow, Vorstandsmitglied des LIV der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke MV, Vorsitzender des Tarifausschusses MV.

Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern

Derzeit sind über 20.200 Betriebe bei den Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet. Diese beschäftigen über 112.000 Menschen sowie 5.061 Lehrlinge und erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von neun Milliarden Euro. Gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Eckdaten können dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden. Mit 12,4 Handwerksbetrieben je 1.000 Einwohner wird der deutsche Durchschnitt von 11,8 Betrieben pro 1.000 Einwohnern deutlich übertroffen.