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Appell von Handwerkskammern und Landesinnungsverband: Friseure und Kosmetiker ab 15. Februar wieder öffnen

Die Belastungsgrenze ist bei den landesweit 1.276 handwerklichen Friseur- und 1.238 Kosmetikbetrieben erreicht bzw. überschritten. Jedes zweite Unternehmen dieser Branche gibt starke Existenzsorgen an, mehr als 17 Prozent mussten bereits Mitarbeiter entlassen aufgrund des Lockdown und der damit verbundenen angeordneten Schließung der Betriebe. Dies ergab eine aktuelle Umfrage der Handwerkskammern in MV, auf die mehr als 300 Friseur- und Kosmetikunternehmen antworteten.



Dazu Axel Hochschild, Präsident der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern: „Die Zukunftsängste und Liquiditätsprobleme werden durch die zögerlichen Auszahlungen der Überbrückungshilfen aufgrund des bürokratischen Aufwandes – u.a. über die Beantragung durch Dritte wie Steuerberater – verschärft. Lediglich bei 37 Prozent der befragten Unternehmen wurde bisher der Antrag genehmigt. Die finanziellen Polster sind aufgebraucht.“ Nach den Worten von Präsident Uwe Lange von der Handwerkskammer Schwerin gaben rund 80 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer bei der Umfrage an, bereits auf private Rücklagen zurückgreifen zu müssen. Als wichtige Maßnahme begrüßen die Präsidenten der Handwerkskammern die Vorfinanzierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern für einen Teil der Überbrückungshilfe III.

Insgesamt werden die fixkostenorientierten Finanzhilfen von Bund und Land jedoch den dienstleistenden Unternehmen nicht gerecht, so die Handwerkskammern. So müsse das Kurzarbeitergeld nun schon über einen langen Zeitraum für viele Mitarbeiter - ebenso wie Sozialabgaben und Ausbildungsvergütungen – von den Unternehmerinnen und Unternehmern vorgestreckt werden.

Die Handwerkskammern des Landes MV und der Landesinnungsverband der Friseure und Kosmetiker appellieren an die Landesregierung, ab 15. Februar 2021 die Öffnung der Friseur- und Kosmetikerbetriebe wieder zu ermöglichen, um damit auch den Unternehmerinnen und Unternehmern wieder Planungssicherheit, Motivation und Zuversicht zu geben.

„Der Gesundheitsschutz der Bevölkerung hat immer Priorität. Dies steht außer Frage. Die Friseur- und Kosmetikerbetriebe haben deshalb ihre Hygienerichtlinien und Arbeitsschutzstandards auf höchstem Niveau angepasst“, betont Ines Tietböhl, Landesinnungsmeisterin der Friseure und Kosmetiker in MV. Zugleich sei die Wiederöffnung Mitte Februar 2021 auch ein wichtiges Signal für die Fortsetzung der Ausbildung des dringend benötigten fachlichen Nachwuchses im Land.

Die Handwerkskammern stehen allen Mitgliedsbetrieben mit umfangreichen Beratungsleistungen zur Seite.