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Handwerk erwartet Wertschätzung aller Ausbildungsbetriebe

Die Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern begrüßt das bis Mitte Februar 2022 verlängerte Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ und die damit verbundene Verdopplung des Förderbetrags.

„Dies ist ein deutliches Signal für die Stärkung der betrieblichen Ausbildung und gibt handwerklichen Ausbildungsbetrieben sowie potenziellen Lehrstellenbewerbern mehr Sicherheit. Dennoch wird aus Sicht des regionalen Handwerks insgesamt zu kurz gesprungen. Das regionale Handwerk hätte erwartet, dass diese Prämie nicht generell an Umsatzverluste gebunden ist, sondern für alle Ausbildungsbetriebe zugänglich ist. Dies wäre ein deutliches Zeichen von Wertschätzung“, so Präsident Axel Hochschild von der Handwerkskammer.

Das Handwerk gehört nach den Worten von Präsident Hochschild auch in Krisenzeiten zu den zuverlässigen Arbeitgebern und Ausbildern. „Dieses hohe Engagement und die soziale Verantwortung der Handwerksbetriebe sollten deutlich mehr gewürdigt werden. Dies könnte im Rahmen der Ausbildungsprämie beispielsweise über einen Sockelbetrag bzw. eine Sonderprämie für alle handwerklichen Ausbildungsbetriebe erfolgen, die im kommenden Jahr mindestens einen Azubi ausbilden. Ebenso sollten Unternehmen, die über den eigenen Bedarf hinaus ausbilden, in der Förderung stärker berücksichtigt werden“, führt Präsident Hochschild weiter aus.

Zahlreiche Handwerksbetriebe seien indirekt von der Coronakrise betroffen wie beispielsweise das Nahrungsmittelhandwerk, das Zulieferwesen oder die handwerklichen Branchen rund um den Veranstaltungsbereich. Die meisten Unternehmen fallen bei der Förderung durch das Raster und werden leer ausgehen.

 

Zur weiteren Stärkung der dualen Ausbildung im Land Mecklenburg-Vorpommern schlägt HWK-Präsident Axel Hochschild eine „Starterprämie“ vor für jeden Schulabgänger, der eine duale Ausbildung im nächsten Ausbildungsjahr beginnt und die Probezeit erfolgreich absolviert. Die vielen digitalen Angebote zur Berufsorientierung zeigen derzeit noch nicht die erwartete Wirkung.

Für die Fachkräftesicherung im Land wären diese Maßnahmen nicht nur eine Anerkennung für die hohe Ausbildungsleistung der Betriebe, sondern auch ein wirksames Instrument zur Belebung des Ausbildungsmarktes. Die Zahl der neuen Ausbildungsverträge sank 2020 nach Angaben der Bundesregierung um elf Prozent auf noch 467.000, fast zwölf Prozent der gemeldeten betrieblichen Lehrstellen blieben unbesetzt. Diesem Trend müsse entgegengewirkt werden

Axel Hochschild, Präsident der Handwerkskammer OMV
HWK OMV
Axel Hochschild, Präsident der Handwerkskammer OMV