Handwerkskammer fordert ökonomische Bildung an Schulen


Rostock, Neubrandenburg, 15. Dezember 2009


 

Das regionale Handwerk verbindet mit dem zweiten Bildungsgipfel am 16. Dezember in Berlin große Erwartungen. 2008 vereinbarten Bund und Länder, die Bildungs- und Forschungsausgaben bis 2015 auf zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen.
Dazu Claudia Alder, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern: "Gerade mit Blick auf die demografische Entwicklung und den drohenden Fachkräftemangel kommt es mehr denn je darauf an, innovative und effiziente Bildungsstrukturen zu schaffen, die dem internationalen Vergleich standhalten. Dies beginnt bereits in der frühkindlichen Erziehung und Bildung sowie der Vermittlung von ethischen Werten und reicht bis zur Ausbildung bzw. zum Studium sowie der fachlichen Weiterbildung." So dürfe das Thema Ganztagsschule mit dem Auslaufen des Ganztagsschulprogramm des Bundes 2009 nicht außer acht gelassen werden. Der Alltag im Handwerk zeige zudem, dass zu viele Jugendliche unzureichende schulische Vorkenntnisse mitbringen. Um Defizite auszugleichen, müsse bis zu den Berufsschulen eine einhundertprozentige Unterrichtsversorgung sowie die ständige Qualifizierung der Lehrer gesichert sein.

Die Handwerkskammer fordert, die ökonomische Bildung als unverzichtbaren Teil der modernen Allgemeinbildung an den Schulen zu stärken. Dazu Hauptgeschäftsführerin Alder: "Es muss den Kindern und Jugendlichen so früh wie möglich die Bedeutung des Unternehmertums, Grundwerte und Grundprinzipien des wirtschaftlichen Handelns bis zum Funktionieren und zum Zusammenspiel von Märkten vermittelt werden." Die Handwerkskammern arbeiten deshalb bereits eng mit regionalen Schulen im Rahmen der Berufsfrühorientierung zusammen.


Außerdem behindere die länderweise stark abweichende Durchlässigkeit zwischen den Bildungsbereichen den Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. So müssen endlich bundesweit Meister, Techniker und Fachwirte einen unbürokratischen allgemeinen Hochschulzugang erhalten, Gesellen mit drei Jahren Praxis einen fachgebundenen. Auch damit könne Deutschland Signale setzen zur Stärkung des dualen Systems.