Wachsender Fachkräftebedarf

Fachkräftebedarf im Handwerk nimmt wieder zu


Die Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern (HWK) befragte insgesamt 4000 Handwerksunternehmen zum Thema „Fachkräftebedarf im Handwerk". „Die sich auch im Handwerk verbessernde konjunkturelle Situation zeigt sich jetzt auch in einem verstärkten Fachkräftebedarf und ist somit eine Chance für Wachstum und Beschäftigung in unserer Region", so die Hauptgeschäftsführerin der HWK Claudia Alder.

Annähernd 10 Prozent der an der HWK-Umfrage beteiligten Handwerksbetriebe meldeten unbesetzte Arbeitsplätze für Fachkräfte. Dabei gibt es den größten Personalbedarf in Gewerken wie z.B. Metallbauer, Informationstechniker, Elektromaschinenbauer und in den Gesundheitshandwerken (z.B. Hörgeräteakustiker, Zahntechniker, Augenoptiker). Die gute Auftragslage im Bau hat ebenfalls dazu beigetragen, dass die Nachfrage nach Fachkräften gestiegen ist. So gab es in dieser Branche durchschnittlich zwei offene Stellen pro Betrieb. Dies ist in der kalten Jahreszeit ein erstaunlich positives Ergebnis.

In den Nahrungsmittelhandwerken konnte hingegen ein wachsender Fachkräftebedarf noch nicht registriert werden.

Trotz der hohen Arbeitslosigkeit im Land, so Claudia Alder, musste annähernd ein Viertel der befragten Handwerksbetriebe die Erfahrung machen, bei Bedarf keine geeigneten Fachkräfte zu finden. Als Hauptproblem nennen 76 Prozent der Handwerksunternehmen dabei die unzureichende Qualifikation der Bewerber, 45,6 Prozent der handwerklichen Unternehmen, dass die von der Arbeitsagentur Vermittelten nicht arbeitsbereit oder einsatzfähig waren. Unverständlich ist, dass es bei rund 13 Prozent der Befragten keine Bewerber auf offene Stellen gab.

¿Die schlechte wirtschaftliche Situation in den vergangenen Jahren und die hohe Anzahl von Langzeitarbeitslosen, aber auch die zunehmende Spezialisierung der Betriebe  haben nach Aussagen der Handwerksunternehmen auch dazu beigetragen, dass die Qualifikation der Bewerber nicht mehr den zukunftsorientierten hohen fachlichen Anforderungen gerecht werden", so die Hauptgeschäftsführerin. Deshalb setzt allein ein Drittel der Befragten auf Eigeninitiative und will die Weiterbildung der Mitarbeiter verstärken, 20 Prozent der Befragten planen, die Ausbildung des eigenen fachlichen Nachwuchses zu forcieren. Eine ständig verbesserte Ausbildung und die ständige fachliche Weiterbildung gehören deshalb zu den Forderungen des Handwerks. 10 Prozent der Betriebe beabsichtigen, mit einer flexibleren Arbeitszeit den Mitarbeitern entgegenzukommen.


Die Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern bietet ein komplexes fachspezifisches, aber auch branchenübergreifendes Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebot, um Arbeitsplätze im Handwerk zu sichern und weiter auszubauen. Unternehmen, die ihre Zukunft so selbst in die Hand nehmen, sind gut beraten, jetzt davon Gebrauch zu machen, denn spätestens mit dem demografischen Wandel ab 2008, wenn zunehmend Fachkräfte aus Altersgründen ausscheiden und weniger Bewerber zur Verfügung stehen, wird es noch komplizierter, geeignete gute Mitarbeiter zu finden. Ziel muss es sein, den Nachwuchs im eigenen Land zu halten, als Kapital für morgen.