Konjunkturumfrage_T
HWK OMV

Weitere wirtschaftliche Stabilisierung im Handwerk

Die aktuelle Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern zeigt, dass sich die wirtschaftliche Situation der regionalen Handwerksunternehmen in den Sommermonaten auf einem hohen Niveau weiter stabilisiert hat. Die Auftragsbücher der meisten Handwerksbetriebe sind gut gefüllt. Alle Indikatoren bestätigen die insgesamt gute Stimmung in den Handwerksbetrieben, wenn es auch wirtschaftliche Unterschiede zwischen den einzelnen Gewerken gibt.


Im Bereich der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern (HWK) bieten derzeit 12 517 Handwerksunternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen an.

„Es ist ein positives Ergebnis. Ist der Geschäftsklimaindex im Vergleich zur Frühjahrsumfrage auch leicht gesunken, so bewegt sich die Wirtschaftsentwicklung doch im Vergleich der vergangenen 10 Jahre nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Diese Stabilisierung ist vor allem auf die zunehmende inländische Nachfrage und Wachstumsimpulse durch die privaten Verbraucher zurückzuführen. Die Euro-Krise und die Wirtschaftskrise hatten  in den vergangenen Monaten keine gravierenden Folgen für das regionale Handwerk“, so Claudia Alder, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern.

Die Unternehmen haben somit vor allem die regionalen Marktpotentiale genutzt. Während in den meisten  Gewerken die Stimmung positiv ist,  sind die Aussagen aus dem Kfz- und Nahrungsmittelgewerbe zurückhaltend.

Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage:

Die derzeitige Geschäftslage wird von 88% der befragten Betriebe als gut bis befriedigend beurteilt – das sind noch einmal drei Prozent mehr als im Frühjahr des Jahres 2012. Gleichzeitig äußerten sich die befragten Unternehmen in fast allen Handwerksgruppen nur geringfügig zurückhaltender als vor Jahresfrist. Die Negativmeldungen aller Betriebe haben sich gegenüber dem Vorjahr (9%) nur geringfügig verändert. Nur 12% der handwerklichen Unternehmen  bewerten die Geschäftslage als schlecht.

In den Bau- und Ausbaugewerben und in den Handwerken des Gewerblichen Bedarfes ist die derzeitige Geschäftslage stabil auf hohem Niveau. 27 % der Kfz - Betriebe bewerten die derzeitige hingegen Geschäftslage als schlecht.

Den derzeitigen Auftragsbestand sehen Dreiviertel der Handwerksbetriebe als steigend bis gleichbleibend an. Gegenüber dem Frühjahr 2012 ergibt sich eine Steigerung von vier Prozentpunkten. Sehr positive Einschätzungen zu den Auftragsbeständen geben das Bau- und das Ausbaugewerbe sowie das Handwerk für den Gewerblichen Bedarf ab.

Ein Viertel der befragten Handwerksunternehmen bewerten den Auftragsbestand negativ. Dies betrifft vor allem das  Gesundheitsgewerbe (57%) und das Kfz-Gewerbe (51%). Positive Einschätzungen zu den Auftragsbeständen geben u.a. das Bauhauptgewerbe und das Ausbaugewerbe ab. Bei annähernd der Hälfte der Betriebe (Frühjahr 2012 45%) reichen die Auftragsbestände acht und mehr Wochen.

Die derzeitige Betriebsauslastung hat sich im Vergleich zum Sommer 2011 auf stabilem Niveau gehalten. Immerhin meldet etwa jeder zweite Handwerksbetrieb ( 53%) eine 81-100%ige Auslastung. Damit liegt dieses Ergebnis  über dem Niveau des Frühjahres 2012. Andererseits geben 10% der Betriebe eine Auslastung von weniger als 50% an. Die beste Auslastung zeigt das Baugewerbe: 70% dieser Betriebe melden eine 81-100%ige Auslastung. Die Handwerksbetriebe des Ausbaugewerbes und des Gewerblichen Bedarfes vermelden ähnlich gute Auslastungen. Die geringste Betriebsauslastung ist im Gesundheitshandwerk zu erkennen. Eine gewisse Verunsicherung der Bevölkerung durch die Euro - Turbulenzen und damit eine zurückhaltende Konsumneigung scheinen sich in diesem Gewerbe bemerkbar zu machen.

Die derzeitige Beschäftigungssituation im Vergleich zum Vorquartal ist in den Betrieben nach wie vor stabil. 80% der Befragten hielten die Mitarbeiteranzahl konstant und damit mehr als vor einem Jahr. Immerhin 11% der Betriebe haben Neueinstellungen, aber nur 8% haben Entlassungen im letzten Quartal 2012 vorgenommen. Die meisten Neueinstellungen wurden im Baugewerbe und im Nahrungsmittelgewerbe gemeldet. Diese Entwicklung ist vor allem jahreszeitlich bedingt.

Entwicklungstendenzen

Das Handwerk schaut zuversichtlich in die Zukunft. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Prognosen zur Geschäftslage und zum Ertrag stabilisiert und teilweise verbessert.

Fast neun von zehn Unternehmen gehen davon aus, dass die erwartete Geschäftslage sich nicht grundlegend ändert. 45% der befragten Handwerksbetriebe bewerten ihre erwartete Geschäftslage als gut. Die überwiegende Mehrzahl (92%) der Betriebe geht auch weiterhin von einer guten oder gleichbleibenden Geschäftslage aus.

Im Ausbaugewerbe erwarten über 92% der Betriebe eine gute bzw. befriedigende Geschäftslage. Andererseits gehen 20% der Betriebe des Kraftfahrzeuggewerbes und 14% des Bauhauptgewerbes von einer sich verschlechternden Geschäftslage aus.

(Von den 3.747 befragten Handwerksbetrieben haben sich 14% an der Umfrage beteiligt.)

Rostock, Neubrandenburg, 9. Oktober 2012