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Handwerk fordert klaren Öffnungsfahrplan bis Pfingsten!Worauf warten wir in Mecklenburg-Vorpommern?!

Die Handwerkskammern des Landes MV erwarten vom heutigen MV-Gipfel, dass es einen klaren und nachvollziehbaren Fahrplan mit weitreichenden Öffnungsschritten bis Pfingsten geben muss. Andere Bundesländer mit ähnlicher bzw. höherer Inzidenz (z.B. Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern) setzen ihre Öffnungsstrategien bereits um oder haben konkrete Termine genannt.



„Maßnahmen und Restriktionen, für die das Bundesinfektionsschutzgesetz entsprechende Inzidenzwerte vorsieht, sollten von der Landesregierung MV nicht verschärfend auslegt werden – wie beispielsweise bei der Öffnung von Kitas und Schulen. Während nach Bundes-Notbremse ein Inzidenzwert von 165 gilt, setzt das Land auf einen Wert von unter 100 als Voraussetzung für Kita- und Schulöffnungen. Das ist aus Sicht der Handwerksbetriebe und ihrer Mitarbeiter, die dringend auf eine notwendige Kinderbetreuung angewiesen sind, nicht akzeptabel. Der Wirtschaft wird dadurch großen Schaden zugefügt“, betont Axel Hochschild, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in MV.

Nach seinen Worten darf Mecklenburg-Vorpommern bundesweit jetzt nicht den Anschluss verlieren. „Wir halten vehement an unserer Forderung fest, Pfingsten für alle wirtschaftlichen Branchen unbürokratisch und unter Einhaltung der bisherigen und bereits umfangreichen Hygienerichtlinien wieder zu öffnen“, so die Präsidenten beider Handwerkskammern. Diese Öffnungen müssen nun überall dort, wo es die Gesundheitslage bereits zulässt, auch erfolgen.

Die Inzidenzzahl in MV (84,6) ist schon jetzt deutlich gesunken. Die Impfrate hat sich weiter erhöht, die Testmöglichkeiten sind deutlich ausgebaut. Es besteht also Spielraum für Öffnungen. Die Wirtschaft hat unter Beweis gestellt, dass sie mit ihren Hygienekonzepten, den Testangeboten an Mitarbeiter und Kunden und bis zu 12 Einzelmaßnahmen für Sicherheit im Kundenverkehr sorgen. Handel, Handwerk und Wirtschaft sind keine Pandemietreiber. Die Handwerkskammern fordern deshalb

nachvollziehbare, praktikable und verständliche politische Entscheidungen und eine klare Öffnungsperspektive für alle Branchen.

Der Tourismus ist einer der größten Wirtschaftsfaktoren in Mecklenburg-Vorpommern. Zahlreiche Handwerksbranchen leben direkt von dem Urlauberverkehr, seien es Bäcker, Konditoren, Cateringbetriebe, Gebäudereiniger und viele andere. Der wirtschaftliche Vorsprung, den andere Bundesländer mit den Öffnungen bereits haben, ist schwer wieder aufzuholen. Ein großer Teil der Unternehmen generiert JETZT saisonal seinen Umsatz, bildet so Rücklagen, die auch für Investitionen vorgehalten werden. Diese Wirtschaftskreisläufe geraten weiter ins Stocken.

In der bundesweiten Arbeitslosenstatistik liegt Mecklenburg-Vorpommern nach Bremen und Berlin an 3. Stelle. „Wir können es uns einfach nicht mehr leisten, nicht jetzt die Weichen für eine sichere berufliche und soziale Zukunft Tausender Arbeitnehmer im Land und deren Familien zu stellen“, sagt der ARGE-Präsident. Statt erneuter finanzieller Verschuldungen des Landes, sollte jetzt wieder an der wirtschaftlichen Stabilisierung gearbeitet werden. „Wenn wir nicht jetzt endlich die Wirtschaft wieder insgesamt ins Laufen bringen, übergeben wir auch der jungen Generation eine unnötig hohe Bürde für die nächsten Jahre“, so Axel Hochschild.

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Axel Hochschild, Präsident der Handwerkskammer OMV
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Axel Hochschild, Präsident der Handwerkskammer OMV