Titelbild Bäcker
Adobe Stock

Bäckereien werden an die Existenzgrenze gedrückt

Die 160 handwerklichen Bäckereien in Mecklenburg-Vorpommern sind für die Versorgung gerade in den ländlichen Regionen unentbehrlich. Zahlreiche Bäckereien stehen derzeit jedoch vor dem Aus. Neben Problemen wie drastisch gestiegenen Rohstoffpreisen und dem Fachkräftenotstand sind es vor allem die explodierenden Energiekosten, die die kleineren Betriebe belasten.



Rund 70 Prozent aller Bäckereien arbeiten mit Gas. Die Gaspreise haben sich im Vergleich zum Vorjahr bereits mehr als verdoppelt. Viele - vor allem kleinere Betriebe -  werden durch die weiter exorbitant steigenden Energiepreise an die Existenzgrenze gedrückt. „Deshalb ist es überhaupt nicht nachzuvollziehen, dass große Discountbäcker die Möglichkeit für Energiekostenzuschüsse in voller Höhe erhalten, während kleinere Bäckereien leer ausgehen. Steigende Kosten können nicht vollständig an den Kunden weitergegeben werden.  Deshalb fordern die Handwerkskammern des Landes, sofort auch kleinere handwerkliche Betriebe bei den Gas- und Stromkosten mit staatlichen Entlastungsmaßnahmen zu unterstützen“, betont Präsident Axel Hochschild von der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in MV (ARGE).

„Unsere Wirtschaftspolitik setzt auf zukunftsorientierte Rahmenbedingungen für einen wettbewerbsfähigen Mittelstand, für ein starkes Handwerk …“, heißt es im Koalitionsvertrag der Bundesregierung. Spätestens jetzt, in dieser krisengeschüttelten Zeit, so ARGE-Präsident Hochschild, müssen den Worten Taten folgen. Geschehe dies nicht kurzfristig, entstünden irreversible wirtschaftliche Schäden, Betriebe müssten schließen, Arbeitsplätze gingen in kürzerer Zeit unwiederbringlich verloren. Die Versorgung in einigen Regionen wäre gefährdet. Diese Maßnahmen trügen zudem nicht dazu bei, Unterschieden in der Versorgung von Stadt und Land entgegenzuwirken.

Axel Hochschild, Präsident der Handwerkskammer OMV
HWK OMV
Axel Hochschild, Präsident der Handwerkskammer OMV