Handwerk fordert günstigere Energie im Land

HWK OMV

Landesweiter Obermeistertag des Handwerks zur sicheren und bezahlbaren Energieversorgung

Am Mittwoch, dem 12. November treffen sich die Spitzen der Handwerksorganisationen in Mecklenburg-Vorpommern zum landesweiten Obermeistertag in Güstrow.

Im Mittelpunkt steht die zukunftssichere und bezahlbare Versorgung der Unternehmen mit Energie, vor allem mit Strom. Das Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern sieht dringenden Handlungsbedarf: Die mehr als 20.000 Handwerksbetriebe im Land brauchen endlich verlässliche Rahmenbedingungen und spürbare Entlastungen. Ohne schnelle politische Weichenstellungen geraten Investitionen der kleinen und mittleren Betriebe ins Stocken, Arbeits- und Ausbildungsplätze stehen auf dem Spiel und die Preise für Produkte und Dienstleistungen steigen weiter.

Die anhaltend hohen Energiepreise bringen insbesondere kleine und mittlere Handwerksbetriebe zunehmend unter Druck. Die im Koalitionsvertrag des Bundes vereinbarte Senkung der Stromsteuer ist bisher nicht erfolgt. Während die Industrie ab Anfang 2026 von einem vergünstigten Stromtarif profitieren wird, gehen Handwerk und Mittelstand leer aus. Die absehbar steigende CO₂-Steuer kann die Situation weiter verschärfen

sagt Jens-Uwe Hopf, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern.

Einen vielversprechenden Ausweg aus dem Dilemma sieht das Handwerk in einer ab 2026 geänderten Gesetzeslage, die es ermöglicht, selbst erzeugte regenerative Energie nicht länger für geringes Entgelt einspeisen zu müssen, sondern nach dem Prinzip des „Energy Sharing“ mit anderen teilen zu können. Dies birgt für Mecklenburg-Vorpommern besonders große Chancen, da hier über 80 Prozent der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern wie Wind und Sonne erfolgt, deutlich mehr als der Bundesdurchschnitt von 62 Prozent. 

Auf EU-Ebene gibt es bereits eine entsprechende Richtlinie zum Energy Sharing. Das Gesetz soll ab Juli 2026 in der gesamten Europäischen Union umgesetzt werden. Auch Deutschland muss dann aktiv werden.

Mecklenburg-Vorpommern verfügt über die besten Voraussetzungen, damit eine günstige Energieversorgung sicherzustellen

sagt Dr. Gunnar Pohl, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Schwerin. „Handwerksbetriebe können für ihren selbst erzeugten Strom mehr Geld bekommen und ihr Umfeld mit günstigem Strom versorgen. Alle im Land würden profitieren, wir wären besser gegen Stromkrisen abgesichert und könnten uns im Wettbewerb um Neuansiedlungen als günstiges Energieland positionieren.“