
Forderung nach Verabschiedung des WachstumschancengesetzesKeine Zeit zu verlieren
Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern fordern schnelle Verabschiedung des Wachstumschancengesetzes.
Angesichts des aktuellen Koalitionsstreits um das geplante Wachstumschancengesetz blickt das Handwerk des Landes mit wachsender Sorge in die Zukunft. In Anbetracht der angespannten wirtschaftlichen Entwicklungen fordern die Handwerkskammern des Landes Mecklenburg-Vorpommern unter anderem ein schlüssiges Energiekonzept, das die kleinen und mittleren Betriebe berücksichtigt. So würde ein Strom-Sondertarif allein für die Industrie das Handwerk schwächen und Arbeits- und Ausbildungsplätze in diesem Wirtschaftsbereich gefährden.
„Unsere Handwerksbetriebe brauchen wieder mehr Planbarkeit und Sicherheit, auch mit Blick auf Lieferketten und Materialversorgung“, sagen die Präsidenten der Handwerkskammer Schwerin Uwe Lange und der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern Axel Hochschild. „Entlastungsmaßnahmen und Impulse für die Wirtschaft, die das Wachstumschancengesetz liefern soll, dürfen nicht länger verschoben werden.“
Die Sozialabgaben hätten längst die 40-Prozent-Marke überschritten. Hinzu kämen ab 2024 eine nahezu Verdopplung der Mautgebühren für LKW und die zusätzliche Einbeziehung von Fahrzeugen ab 3,5 Tonnen sowie höhere CO2-Preise. Laut dem Außenhandelsverband für Mineralöl und Energie könnten allein die Preise für Diesel und Benzin um ca. 4 Cent pro Liter steigen.
„Auch die international nicht wettbewerbsfähigen Steuersätze in Deutschland müssen dringend auf den Prüfstand, der OECD-Vergleich zeigt die hohe Belastung für Betriebe vor Ort. Die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland muss endlich in den Mittelpunkt der politischen Debatte rücken: Neben Faktoren wie Energie, Digitalisierung und Infrastruktur nimmt die Steuerpolitik eine zentrale Rolle. Im internationalen Länderranking liegt Deutschland auf Platz 22 hinter Länder wie Portugal, Belgien oder Tschechien“, so die Präsidenten.
Steigende Verbraucherpreise würden im Kauf- und Auftragsverhalten zu spürbarer Zurückhaltung führen. Schon heute sei vor allem im Bausektor als eine der Schlüsselbranche des Handwerks die wirtschaftliche Bremse zu spüren. Werde hier nicht schnell gegengesteuert, seien Betriebsschließungen und Entlassungen in der Bauwirtschaft die Folge und auch die Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft wären deutlich spürbar.