Pilotprojekt Berufsorientierung gestartet

Rostock, 30.03.2009

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Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern

Jugendliche können sich ausprobieren und erste praktische Erfahrungen für die spätere Berufspraxis sammeln. Dazu haben am Montag Wirtschaftsstaatsekretär Dr. Stefan Rudolph und die Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern (HWK) Claudia Alder gemeinsam mit regionalen Schulen den Startschuss für das Pilotprojekt „Berufsorientierung in überbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten" gegeben.



Im Vorfeld wurden dazu heute die Kooperationsvereinbarungen der Handwerkskammer mit den Schulen übergeben.

"Entscheidend ist, dass die Schüler verschiedenste Berufsfelder kennenlernen, ihre Neugierde und Lust auf berufliche Bildung geweckt wird und dass unsere Jungen und Mädchen auf ihre Berufsentscheidung altersgerecht vorbereitet werden. Es muss doch möglich sein, dass unsere Kinder auf eine anschauliche Art und Weise die Anforderungen an die unterschiedlichen Berufsbilder erfahren können", betonte Staatssekretär Rudolph in Rostock.

Das Pilotprojekt der HWK, das bis Ende 2010 läuft, bietet Schülern schon während des Schulbesuchs die Möglichkeit, mindestens drei Handwerksberufe kennen zu lernen. Diese testen sie in den Werkstätten des Handwerkerbildungszentrums (HBZ). Unter Anleitung von Ausbildern können rund 150 Schüler in insgesamt 80 Stunden ihre Fertigkeiten beispielsweise vom Bäcker- über das Maler- und Lackiererhandwerk bis zum Zahntechniker ausprobieren. So werden die verschiedenen Berufe des Handwerks von den manuellen Fertigkeiten bis zum High-Tech-Bereich vorgestellt.

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Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern
"Diese Verzahnung von Theorie, das heißt Unterricht und Praxis, ist eine wichtige Grundlage für Schüler und Lehrer für die Meinungsbildung und deutliche Vorstellung von Berufsinhalten. Deshalb bieten wir nach der Orientierungs- und späteren Vertiefungsphase nahtlos über die Ausbildungsberatung Betriebspraktika an, in denen die Schüler zugleich den Berufsalltag in den Gewerken ihres Wunsches kennen lernen", so Hauptgeschäftsführerin Alder. Gerade in den viel zitierten Krisenzeiten - wie in der Metallbranche oder im Kfz - oder Bauhandwerk- möchten die meisten Jugendlichen ihre Praktika in diesen Gewerken absolvieren. Dies zeigt, dass die Jugend optimistisch in die Zukunft zu sehen vermag.

Diese Berufsorientierungsmaßnahme verdeutlicht die enge Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und Schule und dient der Sicherung von Fachkräften im Handwerk.

Rudolph appellierte an die Unternehmer in Mecklenburg-Vorpommern sich frühzeitig um den Fachkräftenachwuchs zu kümmern. "Nur die Unternehmen sind gut beraten, die konsequent und engagiert in Personalgewinnung und Personalentwicklung investieren. Es macht Sinn, Jugendliche schon weit vor ihrer Lehre an Betriebe zu binden. Hierbei sind Projekte wie dieses der Berufsfrühorientierung unseres Handwerks hilfreich", sagte Rudolph.

Das Projekt wird vom Bund und vom Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert. Das Ministerium für Wirtschaft Arbeit und Tourismus MV unterstützt das Projekt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.