IHK_AzubiTicket
HWK OMV

Wirtschaftskammern in MV sind sich einig: das für Februar 2021 zugesagte Azubi-Ticket muss dringend kommen

Die Handwerkskammern sowie Industrie- und Handelskammern des Landes Mecklenburg-Vorpommern tauschten sich zum landesweiten Azubi-Ticket aus und fordern die Verfügbarkeit bis zum Februar 2021.

Um das Treffen hatte Michael Sack, Landrat des Landkreises Vorpommern-Greifswald, gebeten, um mit der regionalen Wirtschaft über den aktuellen Stand zum Thema Azubi-Ticket zu sprechen. Die Handwerkskammern sowie Industrie- und Handelskammern bekräftigten dabei die Notwendigkeit der Umsetzung ihrer Forderung zur baldigen Einführung des Azubi-Tickets vor allem mit Blick auf die Stärkung der ländlichen Regionen: Die Landesregierung habe die Berufsschullandschaft zentralisiert und damit für das Land Einsparpotenzial geschaffen.

Um das Treffen hatte Michael Sack, Landrat des Landkreises Vorpommern-Greifswald, gebeten, um mit der regionalen Wirtschaft über den aktuellen Stand zum Thema Azubi-Ticket zu sprechen.

Nach Auffassung der Handwerkskammern sowie Industrie- und Handelskammern sollte ein solches Ticket allen Schülerinnen und Schülern der berufsbildenden Schulen in erster Linie ermöglichen, kostenfrei die Wegstrecken zwischen Wohnort und Berufsschule bzw. zwischen Wohnort und den Standorten der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) zurücklegen zu können. Weiterhin ist die kostengünstige Nutzung aller Transportmittel des öffentlichen Nahverkehrs während der Ausbildungszeit, aber auch in der Freizeit als wichtiger Bestandteil des Gesamtpaketes „Azubi-Ticket“ umzusetzen. Wenn mit den vom Land bereitgestellten Finanzmitteln kein für die Auszubildenden kostenfreies Azubi-Ticket möglich sein sollte, muss der Eigenanteil der Auszubildenden auf maximal 1 Euro pro Tag begrenzt werden (365-Euro-Ticket). Die Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern betonte, dass das regionale Handwerk in der nächsten Gesprächsrunde des Zukunftsbündnisses auf Landesebene konkrete Umsetzungsmaßnahmen für die Einführung des Azubi-Tickets im Februar nächsten Jahres erwartet.

Den Wirtschaftskammern zufolge pendelt jeder 4. Azubi mehr als 90 Minuten zur Berufsschule. Mindestens jeder zweite Ausbildungsbetrieb ersetzt ganz oder teilweise bereits heute schon die Fahrt- oder Unterbringungskosten oder zahlt Zulagen zur Ausbildungsvergütung. Die Kammern waren sich einig: „Wir werben bei den Unternehmen dafür, die Azubis bei deren Mobilität weiter zu unterstützen. Doch auch das Land muss seinen Beitrag leisten. Mecklenburg-Vorpommern ist bald das einzige Bundesland in den neuen Ländern, in dem es noch kein Azubi-Ticket gibt. Zum 1. Januar 2021 wird auch Sachsen-Anhalt ein Azubi-Ticket einführen. Das ist auch für unser Flächenland längst überfällig, zumal die Berufsschullandschaft im Ländervergleich hier am weitesten ausgedünnt ist – denn wir befinden uns nicht nur im Wettbewerb zur Alternative Studium, sondern auch zu angrenzenden Regionen wie Hamburg und Berlin-Brandenburg, wo es das Azubi-Ticket längst gibt.“

Wer die Berufsschullandschaft sowie teilweise auch das ÖPNV-Angebot ausdünne, müsse nun auch dafür Sorge tragen, dass die Attraktivität der ländlichen Räume und der Berufsausbildung durch Maßnahmen wie das Azubi-Ticket erhöht werde, so der einhellige Tenor. Daher setze die regionale Wirtschaft fest auf den Start des Azubi-Tickets zum Februar 2021.