Handwerk zur Landtagswahl 2011 in Mecklenburg-Vorpommern

Rostock, Neubrandenburg 3. August 2011

 

Wirtschaftspolitik

 

Das Handwerk erwartet von der Landespolitik,

 

  • dass dezentrale Energiekonzepte entwickelt und ausgebaut werden. Das Handwerk befürwortet eine konsequente Ausrichtung auf Energieeinsparung, erneuerbare Energien und Gebäudesanierung. Dies bietet vielen Betrieben ein zukunftsfähiges Geschäftsfeld und nutzt dem Klimaschutz.
  • dass zukunftsträchtige Regionen, Betriebe und Netzwerke, auch im ländlichen Raum, gefördert und entwickelt werden. Die starken Zentren im Land zu fördern ist richtig, dies darf aber nicht zum Ausbluten funktionstüchtiger Strukturen in der Fläche führen.
  • dass die wirtschaftliche Betätigung von Kommunen strikt eingegrenzt wird. Es darf keine aus Steuergeldern finanzierte Konkurrenz für die Wirtschaft geben, die den Betrieben Aufträge entzieht. 
  • dass vorhandene gute Ansätze wie die Förderung kleinbetrieblicher Strukturen und der Unternehmensnachfolge im Handwerk fortgesetzt und weiterentwickelt werden.
  • dass der in der Wirtschaftskrise bewährte Wertgrenzenerlass entfristet wird.
  • dass Schwarzarbeit wirksam bekämpft wird und das Land eine gemeinschaftliche Kampagne gegen die Beauftragung von Schwarzarbeit entwickelt und umsetzt.

 

Ausbildungsreife und Berufliche Bildung

 

Das Handwerk erwartet von der Landespolitik,

 

  • dass, von der frühkindlichen Bildung angefangen, alle notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Ausbildungsreife und der Lehrerversorgung an allgemeinbildenden Schulen entwickelt und umgesetzt werden.
  • dass die viel zu hohe Zahl von Schulabbrechern und Durchfallern reduziert wird.
  • dass vorhandene gute Modelle der Berufsfrühorientierung (BFO) und des wirtschaftsbezogenen Unterrichts ausgebaut und landesweit auf möglichst einheitlichem Niveau an allen allgemeinbildenden Schulen praktiziert werden.
  • dass die berufliche Bildung aufgewertet und die Organisation der Berufsschulen verbessert wird.
  • dass das fachliche Niveau und die Qualität des Berufsschulunterrichts steigen und
    Unterrichtsausfälle vermieden werden.
  • dass es einen differenzierten Berufsschulunterricht mit einer individuellen Förderung sowohl leistungsschwächerer als auch aufstiegsorientierter Lehrlinge gibt.
  • dass die Berufsvielfalt durch die Förderung von Kosten für die berufliche Beschulung außerhalb des Landes erhalten wird.
  • dass die ÜLU-Förderung erhalten wird.
  • dass zielgerichtet zukunftsfähige Berufsschul- und Berufsbildungsstrukturen gefördert werden.

 

Einfluss auf die Bundespolitik:

 

Das Handwerk erwartet von der Landespolitik, dass über den Bundesrat dafür gesorgt wird,

 

  • dass der Steuerbonus auf Handwerkerleistungen nicht abgeschafft wird.
  • dass betriebliche Arbeit statt anderer Beschäftigungssektoren gefördert wird und dass unwirksame Instrumente wie 1-Euro-Jobs wegfallen.

 

Positionierung der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern und

der Arbeitsgemeinschaft der Kreishandwerkerschaften in Mecklenburg-Vorpommern